Liberale fordern leider notwendige und sehr hilfreiche Maßnahme für Jugendliche
Es war eine völlig unerwartete Beobachtung, die zu diesem aktuellen Antrag der FDP-Fraktion geführt hat: Bei einem Besuch des Jugendzentrums in Ober-Roden fiel eine gefüllte Obstschale auf, die von den jugendlichen JUZ-Besuchern augenscheinlich sehr gut angenommen wurde. Die FDP-Fraktion hat mit Blick auf diese aktuelle Beobachtung direkt nachgehakt und nach den Hintergründen gefragt.
Sehr viele Kinder und Jugendliche werden heutzutage leider mit ihrer Ernährung völlig allein gelassen. Diese bittere Beobachtung fängt in den Kitas an, wo viele Kinder ohne vernünftiges Frühstück zur Betreuung gebracht werden. Während früher meist in den Familien gekocht und gemeinsam gegessen wurde, übernimmt das heute vielfach und notwendigerweise die Kita oder die Schulkindbetreuung. In beiden Fällen versucht die Stadt möglichst hochwertige und gesunde Speisen anzubieten. Ausgewogen, mit regionalen Bezugsquellen und wo es leistbar ist auch in Bioqualität. Dazu gibt es entsprechende Beschlüsse der Stadtverordnetenversammlung. Doch die städtische Fürsorge hört systembedingt in den weiterführenden Schulen auf: Das klassische Pausenbrot ist out, stattdessen wird den Kindern Geld in die Hand gedrückt und gesagt: holt euch am Schulkiosk etwas zu essen. In Rödermark heißt der Schulkiosk aktuell oftmals Supermarkt, und was dort von den Schülern gekauft wird, fällt in aller Regel gewiss nicht unter den Oberbegriff „gesunde Ernährung“. Wenn die Kinder dann nachmittags in die städtischen Jugendzentren kommen – sei es ins alte Feuerwehrhaus in Ober-Roden oder ins Schillerhaus in Urberach – haben die wenigsten an diesem Tag schon eine warme Mahlzeit gehabt. Einige sind richtig hungrig und greifen daher gerne nach dem dargereichten Obst. Das städtische Fachpersonal bekommt dabei oftmals sehr erschreckende Erzählungen von den Jugendlichen über die alltäglichen Ernährungsgewohnheiten in den Familien zu hören.
„Auch wenn die Jugendzentren nur einen Teil der Rödermärker Jugendlichen erreichen, bietet sich hier eine klare Chance zum Tätigwerden“, stellt der jugendpolitische Sprecher der FDP-Fraktion Sebastian Donners fest. „Warum also nicht diese Kontaktmöglichkeiten mit den Jugendlichen nutzen, um aktiv Aufklärung beim Thema „Ernährung“ zu betreiben? Z.B. eine Kombination von Workshops mit den Jugendlichen und zugleich der Darreichung von gesundem Essen in den Jugendzentren. Kein Jugendlicher in Rödermark sollte nachmittags noch hungrig sein müssen!“
Die FDP fordert daher für die Jugendzentren ein Pilotprojekt zur gesunden Ernährung und hat dafür entsprechende Finanzmittel für den Rödermärker Haushalt 2023 beantragt.